Um tiefer in die verschiedenen Zukunftsperspektiven für den Gartenbau einzusteigen, haben wir uns mit Kristin Orrestig und Lisa Lindström in Schweden getroffen. Sie sind beispielhafte Vorbilder, wenn es um die optimale Nutzung der Möglichkeiten im Bereich des prädikativen Anbaus geht. Kristin ist CEO der Svegro Group, Lisa ist Supply Chain Managerin. Bei Svegro werden frische Kräuter und Salatsorten für den schwedischen Markt angebaut. Gemeinsam haben wir über den Wandel von einem reaktiven zu einem vorausschauenden Anbau gesprochen. Sie sind Pioniere auf diesem Gebiet und davon überzeugt, dass der datengesteuerte Anbau die Art und Weise ist, wie Pflanzen, Menschen und Unternehmen auch in Zukunft gesund und erfolgreich sein können.

Kristin: Mein Name ist Kristin Orrestig. Ich bin CEO hier bei der Svegro Group. Ich arbeite hier bereits seit zehn Jahren. Bevor ich zu Svegro kam, habe ich in der Industrie, Produktion und Fertigung gearbeitet.

Lisa: Mein Name ist Lisa Lindström. Ich arbeite jetzt seit zwölf Jahren für Svegro. Ich hatte hier bereits verschiedene Positionen inne, zuerst als Abteilungsleiterin, jetzt bin ich als Supply Chain Managerin tätig.

Lisa: Es beginnt schon mit der Unternehmenskultur bei Svegro. Es ist ein so freundlicher Arbeitsplatz, jeder ist bereit, sich auf neue Dinge einzulassen. Und die Leute, die bei Svegro arbeiten, bleiben dort in der Regel viele Jahre lang. Man hört erst auf, wenn man in Rente geht. Wir brauchen technische Systeme, die Daten und das Fachwissen der Menschen sammeln, damit wir Neueinsteigern besser helfen können und nicht das einzigartige Anbauwissen verlieren, wenn jemand in den Ruhestand geht. Wir stellen bereits jetzt fest, dass sowohl unsere erfahrenen Produzenten als auch unsere neuen Kollegen mehr Anbaufläche und mehr Kulturen bewirtschaften können, was in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein wertvoller Aspekt ist.

Kristin: Hier in Schweden haben wir AIGRO, ein selbst entwickeltes, KI-basiertes System, das uns zusammen mit dem Priva Connext-System die Möglichkeit eröffnet, die Kultur sehr intensiv zu kontrollieren. Es hilft uns, die Größe unserer Pflanzen zu verfolgen und vorherzusagen, so dass wir zum richtigen Zeitpunkt die beste Qualität ernten können. Angesichts des sich verändernden Klimas, der Häufigkeit von Hitzewellen und der Höhe der relativen Luftfeuchtigkeit ist ein prädikativer Anbau die einzige Möglichkeit, auch in Zukunft Produkte in höchster Qualität zu liefern. Das Besondere an Schweden ist auch, dass wir zu 100 % über erneuerbare Energie aus schwedischen Quellen verfügen, und in Kombination mit Heizpellets können wir so die Auswirkungen auf das Klima tatsächlich minimieren.

Lisa: Unsere Gewächshäuser befinden sich auch in ländlicher Umgebung etwas außerhalb von Stockholm. Da kann es passieren, dass manchmal der Strom ausfällt. Besonders im Winter ist das ein Problem. Es kann dabei zu Problemen mit unseren technischen Einrichtungen oder der Beleuchtung kommen. Deshalb verfügen wir über ein spezialisiertes Serviceteam, das darauf geschult ist, um solche Probleme zu lösen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Störungen beim Wachstum unserer Pflanzen zu verhindern.

Lisa: Bei Svegro haben wir schon immer aktiv an Innovationen und Neuentwicklungen für den Gartenbau gearbeitet. Wir arbeiten mit Forschern und Universitäten zusammen, stehen aber auch in engem Kontakt mit vielen unserer langjährigen Lieferanten. Gemeinsam tragen wir zur Weiterentwicklung der Forschung und unserer Unternehmen bei. So können wir das ganze Jahr über eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren und die Erwartungen unserer Kunden erfüllen.

Kristin: Lassen Sie sich von den scheinbar komplexen Systemen nicht abschrecken, die Systeme für den prädiktiven Anbau sind innovativ und einfach zu bedienen. Wir glauben, dass in etwa 3 Jahren die Mehrheit der Gartenbaubetriebe diese Systeme einsetzen wird.