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Von Polen nach Wittenberg: Vorausschauender Anbau bei Wittenberg Gemüse im Präzisionsverfahren, so lässt sich Erfolg kultivieren.

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Die Reise von Wittenberg Gemüse in die Welt des vorausschauenden Anbaus

Um die Zukunft des vorausschauenden und skalierbaren Anbaus zu ergründen, haben wir uns mit Przemek Staszkiewicz bei Wittenberg Gemüse in Deutschland getroffen. Przemek Staszkiewicz zog 2014 mit seiner Familie von Polen nach Deutschland und er brachte eine Leidenschaft für den Gartenbau mit, die seitdem bei Wittenberg Gemüse einiges verändert hat. Przemek Staszkiewicz begann als Teamleiter, stieg aber schnell bis zum Betriebsleiter auf. Seine persönliche Geschichte spiegelt auch die Entwicklung des Gartenbaus, die Herausforderungen, denen man sich stellen muss, und die fundamentale Bedeutung technologischer Innovationen wider. Im Rahmen unseres Besuchs haben wir uns die Integration von Priva und Blue Radix in die Betriebsabläufe näher angesehen. Diese Integration ist ein Beispiel für die Entwicklung von Priva One, der ultimativen integrierten Lösung für einen vorausschauenden und skalierbaren Anbau.

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F: Können Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen und wie Sie zum Gartenbau gekommen sind?

Przemek: Hallo, mein Name ist Przemek Staszkiewicz. Ich bin Betriebsleiter bei Wittenberg Gemüse. 2014 habe ich hier angefangen und zunächst in der Packhalle gearbeitet. Nach einem Jahr übernahm ich die Leitung des Ernteteams und später auch der BLattschneiderequipe. 2019 wurde ich zum stellvertretenden Betriebsleiter befördert, und seit einigen Jahren bin ich selbst der Betriebsleiter und verantwortlich für den gesamten Betriebsablauf. Wir kultivieren Tomaten, Paprika und Erdbeeren unter 39 Hektar Glas, wobei wir Abwärme und CO2 einer nahe gelegenen Fabrik nutzen. Unsere Produkte werden in Deutschland verkauft und sind bei den Menschen der Umgebung sehr beliebt.

F: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Przemek: An einem typischen Arbeitstag überprüfe ich zunächst die Anwesenheit der Mitarbeiter. Dann checke ich das Klima und schaue mir die Diagramme im Steuerungssystem an, um festzustellen, wie die Nacht verlaufen ist. Ich analysiere die Daten, vergleiche sie mit meiner Kulturstrategie und schaue mir vor allem die Einstellungen für das Verhältnis von Temperatur und Strahlung (RTR) an, um zu sehen, ob etwas angepasst werden muss. Auch wenn ich versuche, meinen Tagesablauf gut zu planen, muss ich immer mit unerwarteten Dingen rechnen. Es ist also Flexibilität gefragt. Mitarbeiter kommen oft mit Fragen oder Problemen auf mich zu, und ich helfe gerne weiter. Die Vielfalt der Aufgaben und dass ich den Überblick behalten und die Verantwortung übernehmen muss, machen meine Arbeit dynamisch und spannend.

F: Was ist für Sie das Besondere an der Arbeit bei Wittenberg Gemüse?

Przemek: Für mich ist es die Mischung aus Spitzentechnologie und einem starken Gemeinschaftsgefühl. Wir setzen den Priva Connext-Computer für die Klimasteuerung und die Bewässerung ein. Der Crop Controller von Blue Radix, hat uns dabei geholfen, von manuellen Anpassungen der Steuerung zu einem autonomeren Anbau überzugehen, was unsere Betriebsabläufe viel effizienter und skalierbarer macht. Aber neben der ganzen Technologie sind es vor allem unsere Leute, die uns zu etwas Besonderem machen. Für mich ist es wichtig, dass sich jeder einbezogen und verstanden fühlt.

Przemek Staszkiewicz unterbricht unsere Unterhaltung, um sich mit einem vorbeigehenden Kollegen in Gebärdensprache auszutauschen. „Als ich erfahren habe, dass einer meiner Kollegen schwerhörig ist, habe ich mir schnell Videos auf YouTube angesehen, um die Gebärdensprache zu lernen. Für mich ist es wichtig, dass sich alle einbezogen und verstanden fühlen.“ Dieser Moment fängt ein, was Wittenberg Gemüse so besonders macht: eine Mischung aus Spitzentechnologie und einem starken menschlichen Miteinander.

F: Wie hat sich der Gartenbau bei Wittenberg Gemüse im Laufe der Jahre verändert?

Przemek: Seit 2014 haben wir unsere Anbauflächen deutlich erweitert: von 15 Hektar Tomaten auf insgesamt 39 Hektar, auf denen wir neben Tomaten, auf 8 Hektar Paprika, und auf 16 Hektar Erdbeeren kultivieren. Entscheidend war dabei die Integration neuer Technologien. Wir haben begonnen, Priva Connext einzusetzen, um die gesamte Anlage rund um die Uhr steuern zu können. So kann ich mich auf den biologischen Pflanzenschutz und die Leitung des Teams fokussieren. 2021 haben wir angefangen mit Blue Radix zu arbeiten, was die Betriebsabläufe weiter vereinfacht und verbessert hat.

F: Wie haben Priva und Blue Radix die Expansion des Betriebs unterstützt?

Przemek: Das Klimasteuerungssystem von Priva war von überragender Bedeutung für uns. Vom ersten Tag an hat das System rund um die Uhr für eine zuverlässige Automatisierung gesorgt, wobei unter anderem die Heizung, die Temperatur, die Lüftung und die Steuerung der Schirme geregelt wurden. Die Automatisierung nimmt mir eine Menge Handarbeit ab, so habe ich die Chance mich auf andere wichtige Aufgaben zu konzentrieren. Durch Blue Radix sind wir bei der Automatisierung noch einen Schritt weitergegangen, da viele Entscheidungen auf Echtzeit-Datenanalysen basieren. Die Integration zwischen Priva und Blue Radix verläuft nahtlos, dass die Systeme gut zusammenarbeiten, war für uns sehr wichtig. Jetzt muss ich nur noch in den verschiedenen Kulturphasen, also fünf Mal im Jahr, die Einstellungen anpassen, was den manuellen Aufwand erheblich reduziert.

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„Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der eine einzige Person viele Hektar managen und sich dabei auf strategische Entscheidungen statt auf tägliche manuelle Anpassungen konzentrieren kann. Ich glaube, das wird jedem Gartenbaubetrieb helfen.“

F: Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit?

Przemek: Mich treibt die Liebe zur Natur an und die Freude an Innovationen. Es ist äußerst befriedigend zu sehen, wie Technologie Effizienz und Ertrag steigern kann. Durch die Automatisierung mit Priva und Blue Radix habe ich mehr Zeit. So kann ich mich mehr meiner Familie und meinem Team widmen. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist sehr wichtig für uns. 

F: Können Sie uns mehr über Ihre Nachhaltigkeitsstrategie erzählen?

Przemek: Nachhaltigkeit ist für uns ein zentrales Thema. Wir nutzen Abwärme und CO2 aus umliegenden Fabriken, um die Auswirkungen unserer Arbeit auf die Umwelt zu minimieren. Unsere Pflanzenabfälle werden am Ende der Saison von Landwirten aus der Umgebung als Dünger verwendet. Dieser Ansatz hilft nicht nur der Umwelt, sondern unterstützt auch die Gemeinden in unmittelbarer Umgebung unseres Betriebes. Der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Priva und Blue Radix hilft uns, die Nutzung der Ressourcen zu optimieren und die Abfallmenge zu reduzieren, was unsere Betriebsabläufe insgesamt nachhaltiger macht.

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F: Welche Entwicklungen werden Ihrer Meinung nach die Zukunft des Gartenbaus prägen?

Przemek: Die Zukunft liegt in Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI). Der Wechsel vom reaktiven zum vorausschauenden Anbau ermöglicht es, auf der Grundlage von Algorithmen, notwendige Anpassungen im Gewächshaus vorzunehmen, und zwar bevor Probleme auftreten. Dieser Ansatz erhöht die Produktivität und den Ertrag während gleichzeitig die Kosten für Wasser, Düngemittel, Energie und Arbeit gesenkt werden. Die Integration der Systeme von Priva und Blue Radix ist der Schlüssel für eine effizientere und nachhaltigere Betriebsführung in der Zukunft. Ich gehe davon aus, dass ich durch eine autonome Anbausteuerung, wie z. B. Crop Controller, zwischen 15 und 40 Hektar alleine managen kann. Wir können mit geringerem Ressourceneinsatz höhere Erträge erzielen.

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„Unsere Kooperation mit Priva und Blue Radix ist ein großartiges Beispiel dafür, wie durch Innovation und Kooperation Kräfte freigesetzt werden, die uns in eine bessere, effizientere Zukunft der Agrarwirtschaft führen.“

Am Ende unseres Gesprächs mit Przemek Staszkiewicz ist eines mehr als deutlich: Der Erfolg von Wittenberg Gemüse basiert auf fortschrittlicher, intelligenter Technologie sowie der Stärke der Mitarbeiter und ihrer Gemeinschaft. Es ist ein Weg des Engagements, des Lernens und der Integration. Und da Wittenberg Gemüse weiter auf Innovationen setzt, inspiriert das Unternehmen andere Gartenbaubetriebe diesem Beispiel zu folgen.