Priva Connext vereint neue Einblicke und eine datenbasierte Steuerung

„Eine LED-Anlage zu kaufen ist eine Sache, den Umgang damit zu lernen eine andere“
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Gewächshausautomation
Connext
03 November 2023

2022 und 2023 hat Topflilien- und Topfchrysanthemenproduzent Van Schie nach langem Vorlauf zwei unterschiedliche LED-Anlagen in Betrieb genommen. „Wir befinden uns in einem ständigen Lernprozess, um die Belichtung für ein optimales Wachstum, die Klimasteuerung und das Energiemanagement intelligenter zu integrieren. Dabei spielt der Klimacomputer eine Schlüsselrolle. Die Steuerung in Priva Connext wird daher regelmäßig aktualisiert und erweitert“, erläutert Mitinhaber Marcel van der Voort.

Marcel van der Voort hat eine Leidenschaft für Technik, die dabei hilft, die Geschäftsprozesse zu optimieren und zu automatisieren. „Die Suche nach einer effizienten Assimilationsbeleuchtung, dem sogenannten Wachstumslicht, für unsere Topflilien begann 2015“, blickt er zurück. „Full-LED war auf dem Vormarsch, aber damals hat es sich für uns noch nicht gerechnet. Ende 2020 gab es bereits mehr Dynamik auf dem Energiemarkt und die Perspektive verbesserte sich. Ein Jahr später haben wir mit Belichtungstests begonnen, um die Eindrücke, die wir bis dahin gewonnen hatten, zu schärfen.“

Die Versuche fanden ausschließlich in einem Gewächshausabteil statt, dabei wurde eine Belichtung mit SON-T (Referenz), SON-T + LED und Full-LED mit rotem und blauem Licht getestet. „Im Nachhinein betrachtet, haben wir die Dinge etwas überstürzt“, übt Van der Voort Kritik am eigenen Vorgehen. „Es fehlte noch das Fernrotlicht, die Vorbereitung war nicht optimal, wir hatten zu wenig Zeit und Wissen. Wir haben viel Lehrgeld bezahlt, aber dank der Begleitung unter anderem durch das Beratungsunternehmen Ledgnd en Plant Lighting konnten wir 2022 gezieltere Gespräche mit unseren Partnern, darunter Mechatronix, Priva und Enthoven Installatietechniek, führen. So haben wir es schließlich doch gewagt, in Full-LED zu investieren.“

Drei Säulen

In einem 15.000 m2 großen Gewächshausabteil wurde die SON-T-Installation vollständig durch dimmbare Mechatronix Coolstack LED-Lampen (1.000 Watt) mit dualem Treiber und einer maximalen Leistung von 110 µmol/m2/sec PAR (rot, blau und grün (weiß)) sowie separat steuerbarem Fernrotlicht ersetzt. Van der Voort erkannte sofort, dass es mehrere Jahre dauern würde, bis die Anlage in Verbindung mit anderen Klimafaktoren und einem effizienten Energiemanagement optimal nutzbar wäre.

„Der Kauf einer LED-Anlage ist eine Sache, den Umgang damit zu lernen eine andere”, so der Unternehmer. „Unser Ziel ist eine datenbasierte Kultursteuerung. Diese stützt sich auf drei Säulen. Die erste besteht aus zuverlässigen Daten über die wesentlichen Klima- und Wachstumsfaktoren. Diese sorgen für die notwendigen Einblicke, so dass Schäden an den Pflanzen vermieden werden. Der Biosensor von Vivent gibt Aufschluss über möglichen Pflanzenstress, damit können wir die Ursachen schneller erkennen und beseitigen.“

Belichtung und Klimasteuerung

Die zweite Säule umfasst die Optimierung von Sollwerten und der Steuerung im Klimacomputer, im Zusammenhang mit dem komplexen Energiemanagement. AAB unterstützt Van Schie im Prozess der energetischen Optimierung, die Berater von Priva helfen bei der Integration des Energiemanagements in Priva Connext, wo auch die Belichtungs- und Klimasteuerung festgelegt wird.

Van der Voort: „Das jüngste Update der Belichtungsstrategie-Steuerung I-20 eröffnet mehr Möglichkeiten, wie die modulierende Steuerung der LED-Belichtung oder eine Nachahmung von Sonnenauf- und -untergang. Davon werden wir regen Gebrauch machen.“

Die dritte Säule ist eine klare Sicht auf das Wachstum der Pflanzen in Echtzeit. „Wir müssen wissen, wie die Pflanze auf unterschiedliche Licht- und Klimabedingungen reagiert“, erklärt er. „Mit den Priva-Aranet-Sensoren und den Pflanzensensoren können wir dies genau erfassen.“

Neue Versuche und Erkenntnisse

In Absprache mit den beteiligten Fachexperten wurde im November 2022 eine neue Versuchsreihe gestartet. Dies hat bereits neue Erkenntnisse über den Einsatz von Full-LED bei Topflilien gebracht. „Ein sanftes Anpassen nach oben oder unten verhindert Pflanzenstress und führt auch zu einem besseren Energieumsatz beim Wachstum, ist der Unternehmer überzeugt. „Ein zweiter Punkt, den wir gelernt haben, ist, dass sich fernrotes Licht positiv auswirkt und separat gesteuert werden sollte, ohne unbedingt mit dem roten, blauen und weißen Spektrum synchronisiert zu werden. Wir wissen jetzt auch, dass eine durchgehende Nachtphase innerhalb von 24 Stunden besser ist für die Kultur, als mehrere Ruhephasen und dass die Pflanzen auf Belichtungszeiten von über 17 Stunden nicht gut reagieren. Kurz gesagt, über die Sensoren bringt uns die Pflanze bei, wie wir das LED-System optimal einsetzen können.“

Noch komplexer

In diesem Jahr folgte eine zweite dimmbare LED-Anlage mit etwas mehr Lichtleistung, ebenfalls von Mechatronix. Es handelt sich um eine Dreifach-Treiber-Installation mit 2 x 650 Watt, gut für 160 µmol/m2/sec. „Ein Treiber steuert auf sich gegenüberliegenden Seiten zwei Lampen an“, erklärt Van der Voort. „Diese Anlage hat eine noch homogenere Lichtverteilung und verfügt über einen 60 % größeren Strahlungsbereich zur Optimierung des Wachstumslichts als die erste Lichtinstallation. Rot/blaues, weißes und fernrotes Licht können unabhängig voneinander, stufenlos geregelt werden. Wir sind der Auffassung, dass weißes Licht nur für gute Arbeitsbedingungen benötigt wird, daher werden wir es ausschließlich dort einsetzen, wo und zum Zeitpunkt wenn gearbeitet wird. Ideal wäre es, wenn man die Steuerung einem elektronischen Sender überlassen könnte, der mit dem Personal mitläuft, aber das ist noch nicht möglich.“

Der Unternehmer ist gespannt darauf, ob die Pflanzen auf das zusätzliche, nur kurzzeitig eingesetzte weiße Licht reagieren. „Die Biosensoren werden es mir sicher mitteilen“, meint er.

Steuerung mit RTR

In der kommenden Belichtungssaison plant der Erzeuger, noch stärker auf RTR zu setzen. „Höhere Temperatur bei hoher Einstrahlung, niedrigere Temperatur bei niedriger Einstrahlung“, fasst er die Strategie zusammen. „So können wir die Wärme effizienter einsetzen, effizienter abschirmen und mit Zusatzbelichtung die Kulturdauer verkürzen. Im Vergleich zu SON-T und festgelegten Heizkurven kann dies pro Kultur bis zu drei Wochen bedeuten.“

Van der Voort ist überzeugt, dass die weitreichende Integration des Klima- (einschließlich Belichtung) und Energiemanagements weit mehr als die berechneten Energieeinsparungen bringen wird. „Auch die Produktqualität wird sich verbessern“, ist er überzeugt. „Bald werden wir erneut das Gespräch mit den Beratern von Priva suchen, um die Licht- und Energiesteuerung in Priva Connext zu verfeinern. So kommen wir Schritt für Schritt voran und lernen weiterhin mit- und voneinander. Davon können alle profitieren, denn die Neuentwicklungen folgen in raschem Tempo aufeinander.“

Priva entwickelt sich weiter

Während die Grundlagen der RTR-Steuerung seit langem im Computer Priva Connext vorhanden sind, bietet Priva weiterhin eine bessere Erfahrung, indem es die Art und Weise, wie Connext diese Einstellungen benutzt, verbessert und die Benutzersteuerung Priva Operator weniger komplex macht.

Van Schie Led Installatie 2