Grüner Daumen
Mit der beeindruckenden Umstellung von Freilanderdbeeren auf den Anbau in Foliengewächshäusern eröffnen sich dem Erdbeerhof Osterloh neue Möglichkeiten im Bereich Klimamanagement. „Ein Klimacomputer ist heutzutage unentbehrlich“, sagt Ulrich Osterloh. „Aber“, fügt er gleich hinzu, „der grüne Daumen ist noch immer sehr wichtig.“ Auf seinen Prozesscomputer, den Priva Connext, kann er keinen Tag verzichten, aber auch in diesem Bereich sind Know-how und Erfahrung von wesentlicher Bedeutung. Für dieses Fingerspitzengefühl holt sich Osterloh Unterstützung aus den Niederlanden. Der bekannteste niederländische Erdbeerzüchter, Jan Robben, ist in der Saison monatelang vor Ort auf dem deutschen Erdbeerhof.
Das externe Fachwissen kommt unter anderem bei der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen zum Einsatz. Osterlohs Philosophie für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den Tunnelgewächshäusern lautet: möglichst wenig, möglichst früh. „Selbstverständlich setzen wir Hummeln ein und nutzen zunehmend natürliche Feinde.“ Im Freiland gibt es ganz andere Herausforderungen, insbesondere bodenbürtige Krankheiten. Derzeit werden sie über Fruchtwechsel, zum Beispiel mit Studentenblumen (Tagetes), bekämpft, aber Osterloh hat Pläne für eine großflächige Dämpfung des Bodens. „Ich habe gesehen, dass diese Behandlung zu guten Ergebnissen führt. Derzeit untersuchen wir, wie sie sich am besten organisieren lässt. Im Vergleich zum Fruchtwechsel ist sie in jedem Fall kostensparender“.