API muss einen Mehrwert bieten: „Der Markt sucht nicht nach neuen Gadgets“

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Gewächshausautomation
Intelligentes Gewächshaus
20 Dezember 2024

Die Abkürzung API wird im Gartenbau immer geläufiger. Der Begriff ist nicht neu, es gibt diese Technik schon seit einiger Zeit. Aufgrund von Skaleneffekten und des ständig wachsenden Datenbedarfs im Gartenbau haben sich Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces) als sehr nützlich erwiesen. „Aber es ist kein Ziel an sich möglichst viele davon einzurichten, es ist nur eine Technik“, betont Dirk Prins im Namen von Priva. „Nur mit einer API hilft man einem Kunden nicht unbedingt weiter.“

Als Strategic Business Manager mit 35 Jahren Erfahrung im Gartenbau hat Dirk Prins wichtige Veränderungen in der Branche miterlebt. „Es gibt immer neue Entwicklungen. Der Sektor steht nie still. Den APIs wird es aber zu verdanken sein, dass sich die Geschwindigkeit der Entwicklungen jetzt sogar noch beschleunigen wird. Eine API ist der schnellste und einfachste Weg, Daten zu verarbeiten und zu teilen.“

Prins beschreibt sie als ein Tool, um „Zugang zu einer Bibliothek von Daten“ zu erhalten. Priva generiert bereits selbst eine Menge Daten, aber in einer Welt des Gartenbaus mit mehr und mehr Sensoren und auch anderen Techniken stehen immer mehr Daten zu Verfügung.


Datenintegration für eine unternehmensweite Perspektive

Priva One integriert Daten damit eine unternehmensweite Perspektive möglich wird. Das System, das in diesem Sommer offiziell eingeführt wurde, ist die „ultimative integrierte Lösung für einen vorausschauenden und skalierbaren Anbau“, so die Klimacomputer-Spezialisten aus De Lier. CEO Hans Peters fasste es während der GreenTech Amsterdam 2024 so zusammen:

„Es dreht sich gerade um alles, was im und um das Gewächshaus passiert. Denken Sie zum Beispiel an Energie, Klima und Nachhaltigkeit. Außerdem bringen immer mehr Parteien mit ihren Technologien zusätzliche Intelligenz in den Anbau. Mit Priva One integrieren wir Lösungen von Partnern wie Blue Radix, IUNU und Source.ag.“

Der erste Schritt in der Digitalisierung des Gartenbaus war die Nutzung von Excel. Dirk Prins: „Damals haben die Erzeuger begonnen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Sie konnten Daten von Priva mit Hilfe einer CSV-Datei austauschen.“ Aber das ist die Technik der Vergangenheit. Sie funktioniert zwar noch immer, aber sie ist nicht geeignet, um mit der aktuellen Digitalisierung des Gartenbaus mitzuhalten. „Dank des Datenaustauschs über APIs ist Priva One in der Lage, Produzenten dabei zu unterstützen einen großflächigen Anbau profitabel zu gestalten.“

Die Softwareentwickler der Unternehmen fragen zunehmend nach APIs. Prins: „Sie wollen nicht mehr mit CSV-Dateien arbeiten.“ Und er merkt an, dass die Open Platform von Priva und die API-Verbindungen viele Türen öffnen. „Dadurch wird dem Markt das gesamte Potenzial der Daten zugänglich gemacht.“

Feedback der Pflanzen

Die Entwicklung von Priva One erfolgt Schritt für Schritt. In Priva One gibt es Daten für den gesamten Kulturzyklus und Daten für einen Zeitraum von 24 Stunden. Dirk sieht einen wachsenden Bedarf an Sensoren, die die Pflanzenaktivität anzeigen und Daten über die Reaktion der Pflanzen liefern.

Was leistet eine bestimmte Sorte? Was hat die Störung verursacht? Warum ist die Produktion zurückgegangen? Genaue, aktuelle Daten, geben Einblicke in die Kultur und helfen den Erzeugern dabei zu verstehen, worauf sie achten müssen, und um bessere, datengestützte Entscheidungen zu treffen.“

Die Kunden bemerken letztlich nicht das APIs genutzt wurden. „Das Ergebnis einer Integration sieht in erster Linie der Erzeuger“, weiß Dirk Prins. Er stellt jedoch fest, dass die Parteien, die APIs einsetzen, am liebsten mit einem festen Datenbestand arbeiten, mit Datensätzen, die möglichst vollständig sind und ihnen ermöglichen neue Wege zu beschreiten.



Appstore

Aktuell konzentrieren sich viele Parteien auf das Thema „autonomer Anbau“. Mit dem Aufkommen des autonomen Anbaus hat sich Priva entschieden, den Gartenbaubetrieben Wahlfreiheit bei ihrer Technik zu lassen. „Wir stellen einen universell einsetzbaren Klimacomputer zur Verfügung und ermöglichen und setzen um, was sich der Erzeuger oder der Berater wünschen. Der autonome Anbau beeinflusst das Kerngeschäft unseres Unternehmens. Der Produzent wählt die Partei oder die Parteien, die ihm die Techniken zur Steuerung des autonomen Anbaus einer Kultur anbieten.“

Dabei arbeiten Erzeugerbetriebe oft mit vielen Parteien gleichzeitig. Und Priva ist eine davon. „Mit Priva One können sich die Erzeuger für die Partei entscheiden, die für ihre Zwecke gut funktioniert. Das kann auch eine Partei vor Ort sein. Denn in den Vereinigten Staaten oder in Skandinavien gibt es andere Parteien als in den Niederlanden. Mit diesen Parteien sprechen wir über eine Integration in die Systeme und gehen Vereinbarungen ein. Auf diese Art und Weise helfen wir unseren Kunden, auch auf internationaler Ebene, die für sie passenden Lösungen zu finden. Darunter die von Start-ups. „Dank der APIs können diese dem Markt schneller einen Mehrwert bieten.“

Es handelt sich nicht mehr wie früher nur um Daten von Priva, aber es sind immer noch Daten, die von Priva bereitgestellt werden, wobei der Kunde die Eigentumsrechte an seinen Daten behält. „Wir wollen der App Store des Gartenbaus werden“, äußerte sich in diesem Sommer der ambitionierte CEO Hans Peters.

Oder mit den Worten von Dirk Prins: Priva verbindet Datenbibliotheken und gibt Produzenten mehr Freiheit. „Es liegt in unserer Verantwortung, den Markt voranzubringen. Mit Priva One haben wir das Fundament gelegt. Jetzt können sich weitere Parteien beteiligen. Wichtig ist jedoch, dass jede Lösung, ob groß oder klein, einen Mehrwert bietet. Der Markt sucht nicht nach neuen Gadgets.“