Zeit für Veränderung
Bauleiter Jim Vincent hatte es satt, ständig den Systemintegrator der Abtei anrufen zu müssen, um Störungen des alten GLS aus den 90er-Jahren zu beheben. Genug war genug.
„Es war eine Katastrophe, ein Upgrade musste her“, erklärt er. „Die Kommunikation zwischen den Steuerungen verlief nicht effektiv und es traten immer wieder Störungen auf. Ich musste jedes Mal unseren Systemintegrator Electrical and Mechanical Controls Ltd (EMC) anrufen, um das Problem zu lösen. Das bedeutete natürlich immer einen Kosten- und Zeitaufwand. Schließlich hat EMC mich davon überzeugt, dass es sich finanziell lohnen würde, die Anlage aufzurüsten, vor allem mit Priva Blue ID.“
Die Priva Blue ID-Hardware besteht aus einer Basis, die durch individuelle Funktionsmodule mit allen einsatzkritischen Komponenten ergänzt werden kann. Das intelligente Design ist kosteneffektiv und garantiert höchste Funktionstüchtigkeit. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass in einem der Module eine Störung auftritt, wird das Problem auf die konkrete Systemkomponente begrenzt. Die Basis bleibt immer eingeschaltet und garantiert eine ununterbrochene Kommunikation.
Umrüstung in zwei Wochen
EMC hat das alte System auf dem Großteil des Geländes in etwas über zwei Wochen durch Priva Blue ID ersetzt. Da Priva Blue ID das vorhandene GLS-Netzwerk und die anwesenden Temperatursensoren nutzen konnte, wurden erhebliche Kosten gespart. Außerdem konnten dank der Priva-Zweileitertechnik die verdrillten Netzwerkkabel für die IP-Kommunikation eingesetzt werden. Diese Nachrüstfähigkeit der Priva Blue ID-Technologie hat die Ausgaben im Vergleich zur Installation einer komplett neuen Systemvernetzung bedeutend gesenkt.
Der Austausch der großen Schalttafel im Museum wäre sehr kostenintensiv geworden. Weil dank EMC ausschließlich die Steuerungen ersetzt werden mussten, hat das Unternehmen Westminster Abbey ein kleines Vermögen gespart.
Auch die Verlegung von Kabeln und die Befestigung von Sensoren an der empfindlichen Gebäudesubstanz wären aufgrund der historischen Bedeutung des Bauwerks unmöglich gewesen. Es ist schlicht undenkbar, Löcher in die 1.000 Jahre alten Oberflächen zu bohren und Kabel daran zu fixieren. Aus diesem Grund ist das Energiemanagement in historischen Bauwerken oft eine Herausforderung, aber die Nachrüstfähigkeit von Priva hat dieses Problem schnell gelöst.
Außerdem konnten Störungen und Unannehmlichkeiten für Gläubige und Touristen an der stark besuchten Kulturstätte durch den geringen Aufwand der Umrüstung wesentlich reduziert werden. Da das System im Winter 2014-2015 installiert wurde, musste eine ununterbrochene Temperaturregelung gegeben sein.
Das neue GLS-Netz umfasst verschiedene Steuerungen, die Ethernet und Zweileiterverbindungen nutzen und (im Gegensatz zum früheren System) vollständige Skalierbarkeit für die Zukunft bieten. Das System trägt dazu bei, die zahlreichen Kunstgegenstände in der Abtei zu erhalten. Das gilt besonders für das Museum, in dem eine konstante Temperatur von 20° C bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 % herrschen muss. Die Heizungs- und Belüftungsregler, die jetzt von Priva Blue ID gesteuert werden, spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung der idealen Bedingungen. Die zahlreichen Schalttafeln, die auf dem ganzen Gelände angeordnet sind, wurden mit Priva S10-Controllern mit mehreren Ein-/Ausgangsmodulen ausgerüstet, die mit der konkrete Anlagen kompatibel ist. An der Vorderseite von bestimmten anderen Schalttafeln wurde ein Priva Blue ID TouchPoint installiert, der lokalen Zugriff auf die Geräte bietet.
Front-End-Vorteile
Herr Vincent zufolge ist die Front-End-Benutzerschnittstelle eine des besten Funktionen des neuen GLS, er nennt sie „idiotensicher“.
„Ich kann das System im Webbrowser auf meinem PC anzeigen lassen, entweder über unser internes Netzwerk oder auf Abstand“ erklärt er. „Das Format ist extrem einfach und gut verständlich. Bisher musste ich Engineering-Software nutzen und hatte kein Front-End. Das war für mich kein Problem, weil ich früher Elektriker war, aber der Rest des Teams hatte Schwierigkeiten damit.“
Wenn Herr Vincent jetzt etwas ändern muss, klickt er einfach eine Schaltfläche auf dem Display an. Ein riesiger Unterschied zum alten System. Früher musste er in einem solchen Fall einen Mitarbeiter bitten, sich in den Kontrollraum zu begeben, um dort die Änderung vorzunehmen. Außer Herr Vincent haben noch zwei andere Mitarbeiter der Abtei Zugang zum Priva-Front-End. Manuelle Änderungen an den Regeleinstellungen werden deutlich im System gekennzeichnet.
Weniger Arbeitsaufwand
Neben der effizienteren Leistung und der besseren Fron-End-Steuerung wird dank Priva viel Zeit gespart. Bei dem alten System brauchte ein Mitarbeiter täglich zwei Stunden, um die Kesselhäuser überall auf dem Gelände abzugehen. Auf dieser Runde wurde kontrolliert, ob keine Sicherungen herausgeflogen waren und alles ordnungsgemäß funktionierte. Jetzt meldet sich Herr Vincent einfach morgens auf seinem PC an und schaut nach, ob das System Ausfälle anzeigt. Ein Job von zwei Stunden wird jetzt in 30 Sekunden erledigt.
In Westminster Abbey wird auch heute noch regelmäßig die Messe gelesen und es finden große Ereignisse, wie königliche Hochzeiten, statt. Die Abtei ist außerdem ein bedeutendes Touristenziel. Aktuell wurde gerade ein Umrüstungsprogramm des Triforiums für 15-Millionen-Pfund eingeleitet, das Westminster Abbeys neues Museum werden soll. Es handelt sich dabei um das größte individuelle Projekt, das in den vergangenen 700 Jahren von der Abtei in Auftrag gegeben wurde. Die Zeiten ändern sich.